Potamotrygon castexi


Viele junge Rochen - Rekordwurf bei Potamotrygon motoro


Text und Bilder Daniel Wehrli

Am Sonntag den 14. August wurden bei mir 16 gesunde motoros geboren. Es sind 10 Weibchen und 6 Männchen.
Mit 120 Tagen war die Tragzeit dieses Mal ca. 7 Tage länger als der gewohnte Durchschnitt.


Mutter vor der Geburt, sie sah aus wie ein Handball mit Flossen.

Der Vater ist mein marbled motoro und die Mutter ist die Motorodame. Der Scheibendurchmesser der Mutter beträgt 45cm. Der Vater ist mit 32cm deutlich kleiner.
Einen Tag vor und am Tag der Geburt hat die Mutter nichts gefressen. Während dieser Zeit wurde sie bereits vom Männchen bedrängt. Unmittelbar nach der Geburt hat sich das Paar erneut verpaart. Das ist die einzige Paarung die stattgefunden hat.


Mit dem Schwanz wehrt sich das Weibchen gegen das forsche Vorgehen des Männchens.


Das Männchen bedrängte das Weibchen vor der Geburt so stark, dass er von den Abwehrversuchen
des Weibchens bereits wieder helle Hautstellen hat.


Mutter mit Jungem


Nach der Geburt ist ein deutlich eingefallener Bauch beim Muttertier zu sehen.

Die Wassertemperatur beträgt in meinem Becken 28°C und mit ca. 600 µS/cm ist das Wasser relativ hart.
Ob die Temperatur einen Einfluss auf das Geschlecht der Jungtiere hat, ist in Studie.
Bei einer so großen Anzahl Jungrochen musste ich zwei Aufzuchtbecken einrichten. Alle jungen Rochen fange ich aus dem großen Becken raus und setze sie in ein kleineres Aufzuchtbecken, wo ich sie gezielter füttern und beobachten kann. Die sehr kräftigen Jungen sind alle 10cm im Durchmesser und sehr schön gepunktet.


Ein Teil der Bande, bevor sie in das Aufzuchtbecken gesetzt wurden.


Nach zwei Tagen fressen sie bereits rote Mückenlarven.

Ich befürworte die Nachzucht von Rochen, denn durch jeden in Menschenobhut geborenen Rochen werden mindestens zwei bis drei Jungtiere nicht in Amazonien gefangen. Nachzuchten kennen von Geburt an nur die Bedingungen im Aquarium. Sie müssen sich daher nicht an neue Umstände wie geänderte Wasserqualität oder an neues Futter gewöhnen.
Bestimmt sind nicht alle Arten gleich einfach zu züchten.
Der Zuchterfolg hängt im wesentlichen von folgenden Punkten ab:

  • Geschlechtsreife beider Tiere

  • Futterqualität

  • Futtermenge

  • Rochen Anzahl im Becken

  • Wasserqualität

  • Verträglichkeit der Alttiere

  • Eingewöhnungszeit, bei geschlechtsreifen Wildfängen dauert es länger, bis sie sich verpaaren.

Ein Männchen kann bei guter Fütterung und guter Wasserqualität schon nach 18 Monaten geschlechtsreif sein. Bei den Weibchen dauert es meistens einige wenige Monate länger.
Mein Potamotrygon motoro Weibchen hat bis jetzt 69 Jungtiere geboren. Nach jeweils zwei Geburten trenne ich das Paar, damit sich das Weibchen erholen kann. Sie sind dann jeweils ca. 4 Monate getrennt.


Jungtier von unten. Der gelbe Vorsatz ist der Rest des Dottersack


Sie sind alle sehr kräftig und gut genährt.


Jungtier beim Erkunden der neuen Umgebung


Das ist ein älterer Bruder der Jungen. Er ist vor 18 Monaten geboren worden.
Unterdessen schwimmt er in einem 180.000 Liter Becken.

Weiter Infos zur maximalen Wurfgröße bei Süßwasserrochen: Rochennews August 2005

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