Re: Rochensterben! Brauche dringend Hilfe!!!


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Geschrieben von jan am 30. Januar 2005 14:42:14:

Als Antwort auf: Rochensterben! Brauche dringend Hilfe!!! geschrieben von Michael am 30. Januar 2005 12:25:19:

Hallo Michael,

ertsmal mein Beileid zu deinen Verlusten.
Du hast ja einiges an Infos zusammengetragen, leider kann man ja nur vermuten was die Ursache für das Rochensterben ist, aber ich versuch es mal.
Die Wasserqualität scheint ja nicht das Problem zu sein, Filterrung und Wasserwechsel betrachte ich als vollkommen ausreichen - nur der Nitrit Wert hat mich ein wenig irritiert. Es sind ja nicht allzu viele Fische auf über 1000 Liter Wasser verteilt, da wundert mich das bei 70% Wasserwechsel überhaupt so ein hoher Nitrat und dann noch Nitrit Wert erreicht wird.
Das könnte einer der Gründe für deine Probleme sein - allerdings wird ein Nitrat Wert von 25 mg/l von meinen Rochen ohne Probleme vertragen.
Eventuell fütterst du ja etwas zuviel, oder das Regenwasser ist schon relativ stark belastet, anders kann ich mir die Werte nicht erklären.

Darmparasiten können ebenfalls der Grund sein, normalerweise werden die Rochen aber schon beim Importeur mit einer Wurmkur behandelt. Du findest in der Medikamenteliste Mittel zu Behandlung von Darmparasiten, als Anzeichen für einen Befall gilt weisser Kot und abmagern trotz Futteraufnahme.

Letztendlich kann es aber auch sein das du einfach Pech gehabt hast und die Rochen waren von dem Transport bereits so geschwächt und gestresst, das sich die Spätfolgen erst nach eingen Wochen bemerkbar gemacht haben.
Vor allem Retis und sicher auch Scobinas sind ja recht empfindlich in der Größe.
Bei Nachzuchten bist du natürlich auf der sicheren Seite was den Transportstress und Parasitenbefall angeht, ich würde dir auch raten etwas größere Tiere zu nehmen - etwa 20cm Scheibe, dann sind sie schon kräftiger.

So, ich hoffe ich konnte etwas helfen.

Jan

>Hallo liebe Rochenfreunde,
>zunächst einmal ein grosses Lob für dieses sehr informative Forum.
>Nun aber zu meinem Problem. Ich bin mittlerweile ziemlich entmutigt, was die Rochenhaltung angeht, da die mir neuerworbenen Kleinen unter meinen Fingern wegsterben, obwohl ich mir grösstmögliche Mühe gebe ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Ich gebe sicherlich nicht so schnell auf, zumal es mir die Rochen sehr angetan haben, aber nun hat mich mein Mut ziemlich verlassen.
>Vor einigen Monaten habe ich 4 kleine Scobinas WF (ca. 15 cm) von meinem Zoohändler erworben. Er beteuerte, dass sie nicht in aufgesaltzem Wasser gehalten wurden. In der der Zeit der 5-6 Woche sind mir alle 4 Tiere gestorben, nachdem sie nach und nach immer mehr abmagerten (z.B. eingefallen am Kopf, usw.) Auch die Tips meines Zoohändler bezüglich der Abmagerung brachten mich nicht weiter.
>Nun habe ich seit ca. 4 Wochen 4 kleine Retis WF (ca. 15 cm) in meinem Becken schwimmen - direkt von einem anderen Importeur erworben. Bei ihm sassen die Tiere ca. 5 Wochen in Quarantäne und nahmen sämtliche Frostfuttersorten auf. Ich erzählte ihm von meinen ersten 4 Scobinas und er sagte mir, dass es sein kann, dass die Tiere an Darmparasiten gestorben sind wg. der Abmagerung.
>Nun sitzen die 4 Retis bei mir und frassen u.a. gefrorene rote Mülas und schwarze Mülas, Artemia und Tubifex. Ich habe sehr genau beobachtet, dass ALLE 4 fressen - was sie auch taten. Sie haben sich beim eingeben des Futters nicht sofort darauf gestürtzt, sondern erst nach und nach das Futter zu sich genommen, aber sie haben wenigstens ALLE gefressen. Keines der Tiere zeigte Abmagerungserscheinungen. Sie schwammen sehr agil im Becken herum und teilweise auch an den Scheiben hoch und runter. Ich war diesmal sehr zuversichtlich, dass ich doch nicht zu unfähig bin Rochen zu halten.
>Ich mache 1x die Woche einen 70%igen Wasserwechsel. Die Tiere werden in einem 200x60x60 cm grossen Becken gehalten, welches mit einem anderen 200x50x50 Becken (in diesem werden Diskus-Wildfänge gehalten) gekoppelt ist und beide Becken werden über einen Mehrkammeraussenfilter mit den Massen 150x50x50 cm gefiltert. Das Filterbecken ist mit Schaumstoff, Lavabruch und Keramikröhrchen gefüllt. Ausserdem ist noch eine Filtersäule gefüllt mit 15 Litern Siporax als Beipass geschaltet. Der Filter läuft seit zwei Jahren.
>In dem Rochenbecken werden zusätzlich noch 4 Hechsalmler (ca. 13 cm) und 1 kleiner Lima (ca 18 cm) gehalten. Die Hechtslmer und der Lima werden zusätzlich mit weiteren Futtersorten gefüttert, damit den Rochen nichts weggefressen wird. Futterreste werden je nach Bedarf zwischendurch abgesaugt.
>Nun die Wasserwerte:
>PH: 6,8
>GH: unter 6
>KH: 3
>Nitrat: 0 - max. 25 mg
>Nitrit: 0 - max. 1 mg
>Phosphat: 0
>Ammoniak + Ammonium: 0 (logisch)
>Leitwert: 150 - 180 ms
>Temperatur: 29°C
>Der Wasserwechsel wird mit Regenwasser durchgeführt, welches 3x Vorgefiltert wird (1x grob, 1x fein, 1x mit vorgeschaltetem Industriefilter, welcher sämtliche Giftstoffe vorab herauszieht). Das Wasser lasse ich vor dem Wasserwechsel ca. 4-5 Tage in grossen Regenwassertonnen abstehen. Nach dem Wasserwechsel gebe ich in jedes Aquarium 2 Salztabletten (normale Salztabletten aus der Wasseraufbereitungsanlage unseres Hauses).
>Das Wasser für die Rochen hat die gleiche Qualität wie das Wasser meiner gesamten 5000 Liter Anlage in der Orinoco WF und weitere Diskus WF seit längerer Zeit erfolgreich gehalten werden.
>Nun ist mir vorgestern der erste Rochen gestorben, gestern der zweite und vorhin der Dritte. Gerade als ich in den Aquaraum kam, ist er quasi Loopings geschwommen und auf dem Rücken liegengeblieben und hat kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben.
>Der letzte der vier Retis schwimmt noch munter umher, aber hat eine sehr hohe Atemfrequenz durch seine Spritzlöcher bzw. sie bewegen sich sehr schnell.
>Der letzte Wasserwechsel wurde gestern durchgeführt. Die Diskus, welche im selben Wasserkreislauf gehalten werden sind aber top gesaund.
>Nun meine Frage: Habe ich evtl. irgendeinen Fehler übersehen bzw. was mache ich falsch? Wäre es besser, wenn man mit Nachzuchten anfängt oder eher mit grösseren Tieren?
>Ich weiss mir keinen Rat mehr und wäre für Eure Hilfe sehr dankbar!
>mfg Michael
>
>PS. Sorry, für den langen Text, aber ich wollte soviel Infos wie möglich reinbringen.





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