Potamotrygon castexi

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Auswirkung des El Niņo auf die Reproduktionsrate von Potamotrygon thorsoni (sp. nov) (Chondrichthyes - Potamotrygonidae)

Araújo,   M. L. G.

Potamotrygon thorsoni (sp. nov; bisher als P.histrix bezeichnet) ist der am häufigsten für den Zierfischhandel exportierte Süßwasserrochen Amazoniens. Daten zur Fortpflanzung dieser Art werden seit 1996 im Hauptverbreitungsgebiet der Art, Rio Itu und Nebenflüsse (0° 28 ' S, 63° 16 ' W), systematisch gesammelt.

Die Art ist lebendgebärend und durchläuft einen jährlichen Fortpflanzungszyklus mit Kopulation und Ovulation bei sinkendem Wasserstand (August - September), Schwangerschaft (September - November) und Geburt der Jungtiere (November - Dezember). Die Fortpflanzungsperiode kann sich bei längerer Trockenzeit bis zum März ausdehnen.

In der Fortpflanzungsperiode 1996/97 wurden die Weibchen einmal schwanger und bekamen im Mittel 2 Junge mit einem Durchmesser von 60 mm.

1997/98 dauerte die Trockenzeit am Rio Negro bedingt durch den El Ninõ länger. In dieser Fortpflanzungsperiode wurden die Rochenweibchen zweimal schwanger. Die Anzahl der Jungtiere pro Schwangerschaft blieb konstant bei 2, aber die Geburtsgröße der Jungtiere verringerte sich. Lag sie bei der ersten Schwangerschaft unverändert bei 60 mm reduzierte sie sich bei der zweiten auf 40 mm.

1998/99 reduzierten die Weibchen die durchschnittliche Anzahl der Embryonen auf 1, dafür stieg die Geburtsgröße auf durchschnittlich 90 mm, sie wurden in diesem Jahr nur einmal schwanger. Allerdings starben 47,8% der Jungtiere in den ersten 2 Tagen nach der Geburt.

1999/00 war die Fortpflanzungsrate wie in 1996/97, es herrschen scheinbar wieder normale Verhältnisse. Jedoch zeigten die Weibchen in einer der untersuchten Populationen starke Anzeichen von Unterernährung und die Dauer der Schwangerschaft verlängerte sich. Die Weibchen schafften es nicht ihre Embryonen zur Geburtsreife heranwachsen zu lassen. Bei 50% der untersuchten Tiere waren die Embryonen bereits tot. Einige Weibchen die in einer Zuchtstation gehältert wurden kamen auch innerhalb der nächsten 3 Monaten nicht zur Geburt. Die Untersuchung der Tiere ergab, daß 100% der Embryonen abgestorben waren.

Die Art besitzt somit Mechanismen um auf geänderte Umweltbedingungen, wie sie z.B. durch El Niņo hervorgerufen werden, mit verändertem Fortpflanzungsverhalten zu reagieren. Allerdings ist der Erfolg dieser Anpassung nicht in allen untersuchten Populationen gleich.

Die Seite im Original in Portugiesisch:
http://www.nupec.com.br/sbeel/resumos/html/38.html

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