Potamotrygon castexi

Home
Inhalt
Lebensraum
Anatomie
Arten
Im Aquarium
Im Zoo
Gallery
Literatur
Links
Forum
Gästebuch
Impressum

Äußere Merkmale

Rückenseite

Die Augen befinden sich erhöht am Kopf und können bei Bedarf eingezogen werden.
Ähnlich wie Katzenaugen, sind Rochenaugen sehr lichtempfindlich, so daß Rochen auch bei schwachem Licht gut sehen.

Placoidschuppen oder Hautzähnchen sind die weißen Punkte auf dem rechten Bild. Die Spitzen dieser Schuppen sind ähnlich wie Zähne aufgebaut, mit Zahnbein und Zahnschmelz. Dadurch fühlt sich die Haut der Rochen wie Sandpapier an. Bei einigen Rochenarten sind diese Schuppen auf dem Schwanz stark verlängert und bilden, wie auf dem unteren Bild, Reihen von Dornen aus.


--Das Spritzloch oder Spiraculum hinter
--den Augen ist eine zusätzliche
--Atemöffnung, besonders wenn die Tiere
--am Boden liegen können sie so
--Atemwasser ohne Sand und Schlick
--einsaugen.

--Der Stachel ist die Verteidigungswaffe
--der Stechrochen. Er besteht aus Kalk
--und ist mit giftigem Gewebe überzogen.
--Etwa alle sechs Monate fällt ein Stachel
--ab und wird durch einen Neuen ersetzt.
--Auf dem Bild sieht man wie bereits der
--nächste Stachel unter dem alten Stachel
--heranwächst, manchmal wächst der
--neue aber auch über dem alten Stachel.
--Am Schwanzende haben die meisten
--Süßwasserrochen eine kleine
-- Schwanzflosse.



Bauchseite
Bauchseite eines P. motoro

Im gesamten Bereich der Brustflossen und des Bauches haben Rochen Sinnesorgane mit denen sie Beute wahrnehmen können. Man kann im Aquarium sehr schön beobachten, daß der Rochen sobald er mit der Brustflosse das Futter berührt sofort reagiert und die Beute zum Maul befördert.
Vor allem um das Maul herum befinden sich die Lorenzinischen Ampullen. Diese Elektrorezeptoren sind unter der Haut, äußerlich sieht man nur winzige Poren. Mit diesen Sinnesorganen können Rochen sehr schwache elektrische Felder orten, wie sie von Muskeln (z.B. das schlagende Herz) eingegrabener Beutetiere erzeugt werden.
Über dem Maul befindet sich der Nasen-und Gebißknorpel, so daß das Maul mit den Zähnen nicht zu sehen ist. Mit dem Nasen-und Gebißknorpel ertastet der Rochen ob etwas genießbar ist.
Kiemenschlitze sind auf jeder Seite 5 vorhanden.
Klasper sind die männlichen Geschlechtsorgane. Wie bei den Haien sind auch bei den Rochen immer 2 Klasper als Verlängerung der Bauchflossen ausgebildet.Sie sind bereits bei der Geburt deutlich zu erkennen, so daß die Geschlechter leicht zu unterscheiden sind, aber erst mit Beginn der Geschlechtsreife erreichen sie ihre volle Größe.

Maul und Gebiß

Das Bild zeigt nochmal in groß den Nasen und Gebißknorpel, oben die beiden Nasenöffnungen und im geöffneten Maul unten einen Teil der Zähne im Unterkiefer.
Die im oberen Bereich des Mauls befindlichen Spitzen sind keine Zähne sondern Hautvortsätze des Nasen und Gebißknorpels.


Maul eines Potamotrygon motoro


Bei einigen Arten der Süßwasserrochen hat man bei geschlechtsreifen Männchen längere und spitzere Zähne als bei den Weibchen festgestellt. Ob dieser Unterschied in der Bezahnung immer vorhanden ist oder nur während der Fortpflanzungszeit ist bisher nicht bekannt.

Die folgende Aufnahme zeigt das Gebiß eines Dasyatis Sabina (Atlantischer Stechrochen). Diese Rochenart hat in Florida eine Süßwasserpopulation ausgebildet. Dort wurde das Tier gefangen, ein großes Weibchen von 37 cm Scheibendurchmesser.
Hier ist gut zu sehen, wie die Zähne angeordnet sind, ähnlich wie bei Haien wachsen immer wieder Neue nach und ersetzen die Abgenutzten.
Das abgebildete Gebiß hat eine Breite von 73mm; das Zahnband im Oberkiefer ist 37mm breit, im Unterkiefer 34,5mm.


Photo: Copyright Jim Bourdon
elasmo.com

Innere Organe

Süßwasserrochen haben recht große Kiemen. Da sie einen hohen Stoffwechsel haben benötigen sie entsprechend viel Sauerstoff. Da in Bodennähe der Sauerstoffgehalt niedriger ist, müssen sie viel Atemwasser durch die Kiemen befördern. Anders als bei Haien, bei denen während des Schwimmens die Kiemen automatisch durchströmt werden, müssen Süßwasserrochen aktiv atmen. In ihrem natürlichen Lebensraum ruhen sie gerne im flachen Wasser, wahrscheinlich weil nahe an der Oberfläche der Sauerstoffgehalt höher ist.

Allen Knorpelfischen fehlt die Schwimmblase zur Regulierung des Auftriebs. Einen gewissen Ausgleich bildet die große, Öl enthaltende Leber. Trotzdem sind Süßwasserrochen nicht in der Lage im Wasser frei zu schweben. Wenn sie keine Schwimmbewegungen ausführen sinken sie zu Boden.

Von der Bauchseite betrachtet hinter der großen Leber findet man Magen und Darm.
Der Darm weist eine weitere Besonderheit auf, die man vor allem bei Haien und Rochen findet, die Spiralfalte. Diese schraubenförmige Struktur vergrößert die Oberfläche des Darms, so daß die Nahrung besser verwertet werden kann.
Durch die Spiralfalte kommt auch die typische Form des Rochenkots zustande, der von gummiartiger, verdrehter Struktur ist wie eine schneckenförmig verdrehte Silikonwurst.

Wenn ein Rochen richtig vollgefressen ist, erkennt man das an der starken Wölbung des Rückens und Bauches.
Bei schwangeren Weibchen wölbt sich ebenfalls der Rücken beiderseits der Schwanzbasis, da sich hier der Uterus befindet, der sich während der Trächtigkeit sichtbar vergrößert.

Kiemen, Herz und Leber

Knorpelskelett

Süßwasserrochen gehören zur Klasse der Knorpelfische oder Chondrichthyes. Zu dieser Gruppe von Fischen zählen auch die Haie und Chimären. Bei diesen Fischen besteht das Skelett aus Knorpel in den teilweise Kalk eingelagert ist.

Auf dem Bild sieht man deutlich den Beckenknorpel an dem die Bauchflossen ansetzen und wie die Brustflossen am Kopfende zusammengehen.

Zwischen dem Kopf und dem Ansatz der Brustflossen ist der Kiemenraum, zwischen dem Ansatz der Bauchflossen und dem Beckenknorpel befindet sich die Bauchhöhle mit den inneren Organen.

Am Schwanz ist der Giftstachel zu sehen, der aus Kalk besteht.

Dies ist ein weibliches Tier, beim Männchen würde man auch die Klaspern sehen, da diese durch Einlagerung von Kalksalzen verstärkt werden.


Ein fossiler Heliobatis radians
Dieses Bild im original:
Charlie's Fossil Fish Market

Embryonalentwicklung

Sehr interessant ist die Entwicklung der Embryonen im Mutterleib. Die Süßwasserrochen Südamerikas sind matrotroph vivipar (máter, lat.= die Mutter; trophé = Nahrung; vivus, lat. = lebendig; párere, lat. = gebären).
Die Embryos schlüpfen bereits im Mutterleib aus der Eihülle. Der Embryo wird im Uterus (Gebärmutter) zunächst von dem sehr großen Dottersack versorgt. Zusätzlich wird der Embryo über Trophonemata (néma, gr. = Faden), Zotten im Uterus des Weibchens, mit Uterinmilch versorgt. Über feine Blutgefäße die aus Kiemenschlitzen und Maul herauswachsen nimmt der Embryo diese Nährstoffe sowie Sauerstoff auf. Nach einer Tragzeit von 3-4 Monaten werden die Jungtiere voll entwickelt geboren und haben nur noch kleine Reste des Dottersack.


Embryo von P. motoro Rückenansicht
Durchmesser 3,5 cm, Länge 8 cm
Beide Photos
Y. Miura

Bauchseite, man sieht die Blutgefäße, die aus den Kiemenschlitzen herausragen und den großen Dottersack
 

Zum Seitenanfang

 

Hallo ich bin Jackomo!

"Da wird mir ja ganz übel, wenn ich mich so von innen sehe!"