Potamotrygon castexi


17.000 Liter Becken von Gerald Eichinger


Text und Bilder Gerald Eichinger

Nachdem ich im September 2000 voller Stolz mein 3.000 Liter Becken in Betrieb nehmen konnte, musste ich schon nach ein paar Jahren zur Kenntnis nehmen, dass dieses Becken keinesfalls ausreichen würde, um meine drei Potamotrygon henlei einigermaßen artgerecht pflegen zu können. Damals glaubte ich noch, ich hätte DAS ultimative Aquarium errichtet. Aus Platzgründen hatte ich daher schon im Oktober 2005 ein P. henlei Weibchen, von der ich bereits drei Mal Nachzuchten erhalten hatte, abgegeben.

Vor diesem Hintergrund entschloss ich mich daher im Frühjahr 2006, ein neues Becken zu bauen. Meine Idee beziehungsweise mein Grundgedanke dazu war der, dass ich ein Becken errichten wollte, das meinem bestehenden Rochenbesatz und auch den künftigen Tieren bis zu ihrem Lebensende Platz bieten sollte.

Nach langem Hin und Her kam ich dann zu folgenden Beckenmaßen:

5,8m x 2,3m x 1,4m - ca 18.5m³ inkl. Filter (ca 17m³ Netto-Beckeninhalt)

Bei der Beckeneinrichtung stand natürlich eine möglichst freie Grundfläche im Vordergrund, um meinen Pfleglingen so viel Platz als möglich bieten zu können. Zur Befestigung der Stämme und Wurzeln verwendete ich blauen Schiefer. Diese beiden Einrichtungsgegenstände verschraubte ich mit Edelstahlschrauben. Zusätzlich verankerte ich die Steine mit Aquariummörtel fest mit dem Boden.
Zur Belüftung des Aquariums verwende ich Keramikplatten (Belüfterplatten), die ebenfalls mit AQ-Mörtel fixiert und mit Wurzeln und Steinen verblendet wurden.


Übersichtsaufnahme vom neuen Becken. Es ist der mittlere Bereich des Beckens. Im Hintergrund eine der beiden
Belüftungen. Die Außengestaltung des Beckens ist noch nicht abgeschlossen.


Der mittlere und rechte Bereich. Die Wurzeln und Stämme sind fest mit Edelstahlschrauben verschraubt.


Der zentrale Punkt im Becken, der Stein- und Wurzelaufbau. Der Aufenthaltsort meines L25 und der beiden L95,
die den ganzen Tag damit beschäftigt sind, die Wurzeln und Stämme zu reinigen bzw. Holz abzuraspeln.

Materialien/Konstruktion

Die Grundkonstruktion des Beckens besteht aus Beton (B300 Flüssigbeton und viel Eisen!). Das Becken habe ich dann mit Epoxy-Harz und Glasfasermatten abgedichtet, wobei ich das Harz mit schwarzem Farbstoff eingefärbt habe.
Als Sichtscheibe habe ich mich für 2x12mm Verbundglas entschieden. Dazu habe ich zwei Glasscheiben in der Größe von jeweils ca 250 cm x 130 cm mit Silikon eingeklebt.


Ein Bild meiner Freunde, die mir beim Scheiben-Einkleben geholfen haben, eine Scheibe wiegt ca. 200kg.
Von links nach recht: Manfred (Forum), Norbert (Forum Peterīs Vater), Ich, Christian (ein Studiofreund)
Im Hintergrund ist die Konstruktion ersichtlich, mit der ich die Scheiben an den "Rahmen" presste.

Technik

Tunze Turbelle stream 6200 (bis 20.000 l/h) und eine Tauchpumpe 4.500 l/h Dong Yang DY60 mit 3.600 Liter Leistung bei einer Wassertiefe von 1,2 m.

Wasserwechsel läuft automatisch über einen Bewässerungsautomaten bzw das überschüssige Wasser läuft mittels Überlaufrohr direkt in den Kanal.

Heizung - Wärmetauscher, der mit der Heizung bzw mit der Solaranlage betrieben wird.

Beleuchtung - 6 Stück T5-Leuchtbalken (je 56 Watt)

Filteranlage - Mehrkammerfilter, der in das Becken integriert wurde.

Außerdem habe ich mir einen Wasserfall konstruiert, der zusätzlich für die Einbringung von Sauerstoff und für zusätzliche Filterung sorgt.

Besatz

2 Potamotrygon henlei (Weibchen 58cm Durchmesser, Männchen 48cm Durchmesser)
1 Potamotrygon schroederi Weibchen (ca 22cm Durchmesser)
2 silberne Arowana (beide etwa 80cm)
1 L25 (35cm)
2 L95 (je 30cm)


Meine "Dreiergruppe" Rochen im neuen Becken. Die anderen beiden schroederi Rochen werden bald folgen!


Noch einmal meine drei Rochen im rechten Teil des neuen Beckens. Das schroederi Weibchen wird noch viele
"Knödel" essen müssen, um mal so groß wie seine Gefährten zu werden.


Eines meiner schroederi-Weibchen entwickelte sich im 3.000 Liter Becken schon nach kurzer Zeit als Stänkerer.
Insbesondere viel es durch ihr aggressives Verhalten bei der Fütterung auf, weshalb ich es, nachdem es
sich körperlich sehr gut entwickelt hatte, in das 18.000 Liter Becken umsetzte.
Die großen henleiīs waren von ihr relativ wenig beeindruckt!


Mein 35cm L25, den ich mittlerweile seit fast sieben Jahren
gemeinsam mit den henlei-Rochen problemlos pflege. Er ist im
Becken ein Blickfang und besticht durch seine attraktive Zeichnung


Er kommt auch immer wieder aus seinem Versteck, sobald er bemerkt, dass jemand den AQ-Raum betritt
und hofft ein paar Happen zu erwischen.

Bald werden alle meine drei P. schroederi in diesem Becken Platz finden. Ich finde den Kontrast zwischen den schwarzen Rochen, mit dem kräftigen Gelb von ausgewachsenen schroederi einfach fantastisch und hoffe, dass diese beiden Arten keine Hybriden hervorbringen werden!

Weitere Tiere in meiner Anlage


Perlen-Männchen und schroederi-Weibchen bei der Futteraufnahme im 3.000 Liter Becken


Mein Perlen-Paar - im Vordergrund das Weibchen mit 28cm Scheibendurchmesser und im Hintergrund
das Männchen mit ca 21cm Scheibendurchmesser.


Nahaufnahme des Perlen-Männchens.


Als Beifische pflege ich im 3.000 Liter Becken seit kurzem 2 Pärchen Rotkopf Geophagus.


Bisher problemlose und sehr attraktive Beifische (etwa 10cm).


Sie werden später, nachdem sie ausgewachsen sind, in das große Becken übersiedeln.


Mein Perlen-Mann beim Erkunden seiner neuen Heimat (nach der Übersiedelung
vom Aufzuchtbecken in das 3.000 Liter Becken).


Mein Tiger-Männchen, der sich prächtig entwickelt und verfärbt hat und im Aufzuchtbecken schwimmt.


Mein schroederi-Männchen, den ich mittlerweile seit 14 Monaten in meiner Obhut habe. Er ist in dieser Zeit von
etwa 14cm Durchmesser auf 25cm Scheibendurchmesser herangewachsen und hat sich fantastisch entwickelt.


Das schroeder-Männchen, als ich ihn zu mir holte. Er war in einem körperlich sehr schlechten Zustand
und hatte mir auch viele Rätsel aufgegeben.


Eines der beiden schroederi-Weibchen, als ich sie bei mir in das Quarantäne-Becken setzte. Sie hatte nicht viel
Fleisch auf den Rippen, war aber problemlos bei der Eingewöhnung und bei der Umstellung auf anderes Futter.

Ein P. henlei Zuchtbericht von Gerald Eichinger ist hier zu finden:
Geburt von Potamotrygon henlei F2 Nachzuchten


<< zurück

Home